30. Januar 2010
Tops und Flops
Zwischenstop in Deutschland, das ist der richtige Zeitpunkt ein bisschen Warentest zu spielen. Wir sagen, was wir umsonst mitgeschleppt haben und was sich auf der anderen Seite besonders bewaehrt hat. Um es kurz zu machen, rein subjektiv aber einstimmig ist die DKB Visa Karte mit Abstand der Reinfall unserer 7-Seiten langen Packliste. Keines der vollmundigen Werbeversprechen wurde eingehalten: Mit einem Kreditrahmen von 100.- Euro handelt es sich eher um eine Debit-Karte; die Direktbank erfuellt bei Rueckfragen alle Glischees fuer Callcenter, nicht erreichbar, nicht zustaendig, unflexibel, inkompetent, hilflos. Nach der Finanzkrise sind die Kartenpannen deutscher Banken zudem ein Armutszeugnis - unser Bedarf an Banken ist gedeckt. Nicht genug kriegen koennen wir hingegen von der Bach cargo Rucksackhuelle. Die verwandelt den teuren Rucksack optisch in einen schwarzen, schaebigen Seesack, der unauffaellig bleibt. Ausserdem ein guter Schutz gegen Regen, Dreck und neugierige Blicke, ein Muss auf Flug- und Busreisen wo das Gepaeck auch mal auf dem Fahrzeugdach landet. Das Produkt ist superleicht und robust.
Am Montag koennen die Rucksackhuellen wieder zeigen, was in ihnen steckt. Dann fliegen wir zum ersten Mal mit einem Jumbo - freu. Jo ist in den 2 Wochen 3 mal geblitzt worden, nicht wegen Raserei, sondern einfach nur aus Spass am Autofahren in Deutschland, aber das wurde gleich abgestraft. Es wird also hoechste Zeit wieder aufzubrechen...
23. Januar 2010
Gute Besserung
Die Bypass-OP von Kingas Vater ist super gelaufen. Er macht gute Fortschritte und kommt schon Montag auf Reha. Da faellt uns ein grosser Stein vom Herzen und wir haben wieder den Rueckflug nach Lima im Kopf.
Die letzten Tage in Lima waren Shopping und Kultur z.B. ein Flamenco Abend mit angesagten Gitarristen und super Livetaenzern (leider keine Taenzerinnen). Von der Groesse und dem Entwicklungsstand her topt Lima alle ecuadorianischen Staedte. Hier hat Kinga der Ehrgeiz gepackt, keine fertigen Textilien aus dem Regal einzukaufen, sondern echte Alpaka-Wolle zum Handarbeiten. Ich wurde ja mal gefragt, ob es in Peru immer noch die strickenden Maenner am Strassenrand gibt, nein, die sind uns bisher nicht begegnet, aber Wolle spielt hier im Land trotzdem eine grosse Rolle. Das Kaufen der Rohware war nun wieder fuer Gringos gar nicht so einfach. Wir mussten uns ½ Tag einmal quer durch die Stadt fragen, um endlich beim Produzenten fuer suedamerikanische Alpaka-Wolle im Lager zu stehen. Dort hat Kinga 4 kg feinste Wolle (100 g für 1,80 Euro) ausgesucht, unter den neugierigen Augen der Angestellten, die sonst im Tonnenmassstab arbeiten – wie geil. Wir kennen jetzt den Unterschied zwischen Lama und Alpaka, die beide zu den Kamelen zaehlen und deren Bedeutung fuer eine nachhaltige Ecowirtschaft im Lande – mehr Infos und schoene Bilder zeigt die Firma unter www.incatops.com. Etwas irritiert war dann noch die Sicherheitskontrolle am Airport Newark, wir sind aber nicht weitergelaufen und haben die Versammlung der Sicherheitsagenten und Bewertung unserer Beute ueber uns ergehen lassen, schmunzel. Die Minusgrade in New York und Deutschland haben uns schliesslich den Wert unserer kostbaren Fracht bestaetigt.
Lima, New York, Frankfurt in 24 Stunden, da kommt schon Weltreisefeeling auf und das beste Mittel gegen Jetlag ist jeden Morgen um 7 ein ausgedehnter Waldlauf. Zurück geht es am 01. Februar, wenn es dann heisst Frankfurt, Houston, Lima.
Die letzten Tage in Lima waren Shopping und Kultur z.B. ein Flamenco Abend mit angesagten Gitarristen und super Livetaenzern (leider keine Taenzerinnen). Von der Groesse und dem Entwicklungsstand her topt Lima alle ecuadorianischen Staedte. Hier hat Kinga der Ehrgeiz gepackt, keine fertigen Textilien aus dem Regal einzukaufen, sondern echte Alpaka-Wolle zum Handarbeiten. Ich wurde ja mal gefragt, ob es in Peru immer noch die strickenden Maenner am Strassenrand gibt, nein, die sind uns bisher nicht begegnet, aber Wolle spielt hier im Land trotzdem eine grosse Rolle. Das Kaufen der Rohware war nun wieder fuer Gringos gar nicht so einfach. Wir mussten uns ½ Tag einmal quer durch die Stadt fragen, um endlich beim Produzenten fuer suedamerikanische Alpaka-Wolle im Lager zu stehen. Dort hat Kinga 4 kg feinste Wolle (100 g für 1,80 Euro) ausgesucht, unter den neugierigen Augen der Angestellten, die sonst im Tonnenmassstab arbeiten – wie geil. Wir kennen jetzt den Unterschied zwischen Lama und Alpaka, die beide zu den Kamelen zaehlen und deren Bedeutung fuer eine nachhaltige Ecowirtschaft im Lande – mehr Infos und schoene Bilder zeigt die Firma unter www.incatops.com. Etwas irritiert war dann noch die Sicherheitskontrolle am Airport Newark, wir sind aber nicht weitergelaufen und haben die Versammlung der Sicherheitsagenten und Bewertung unserer Beute ueber uns ergehen lassen, schmunzel. Die Minusgrade in New York und Deutschland haben uns schliesslich den Wert unserer kostbaren Fracht bestaetigt.
Lima, New York, Frankfurt in 24 Stunden, da kommt schon Weltreisefeeling auf und das beste Mittel gegen Jetlag ist jeden Morgen um 7 ein ausgedehnter Waldlauf. Zurück geht es am 01. Februar, wenn es dann heisst Frankfurt, Houston, Lima.
15. Januar 2010
Von 0 auf 3000
Ein Nachtbus bringt uns von der Kueste nach Huaraz auf 3000 Meter in die peruanischen Anden. Die Bergtouren hier sind super, rundherum weisse Berge, Gletscher, Wasserfaelle und gute Beschilderung.
Gleichzeitig haben wir Spass mit der An- und Abfahrt in die Tourengebiete. Die Schotterpisten sind wenig befahren und man braucht schon Glueck, um einen Wagen zu finden. Da helfen Kollektivos, d.h. man teilt sich ein Kombi-Taxi mit anderen Leuten, die man unterwegs trifft, oder die schon im vorbeifahrenden Kombi drinsitzen. Durch Zufall haben wir so jeden Tag supernette "Mitfahrer" kennengelernt, z.B. die Backpacker Nina (D), Luke (UK), Craig (Aus), die wir auf jeden Fall wiedersehen wollen, da sie auch ueber Bolivien nach BA reisen. Gloria und ihre Tochter haben uns ihre Adresse in BA gegeben, damit wir eine Anlaufstelle haben und koestlich war der Rueckweg mit Marielle und Alfonso, der meinte, wir laufen nur 15-20 Minuten, dann sind wir am Auto und koennen gemeinsam runterfahren. Er ist ein ulkiger Geschaeftsmann, hat uns von Kathmandu erzaehlt, kannte Salzburg ( Mozart, Mozart...), Muenchen, Schwarzwald und Neuschwanstein, da ist ihm zwar der Name nicht mehr eingefallen, aber als er es mit Disney umschrieben hat sind wir alle schnell darauf gekommen, was er meinte.
Inzwischen waren wir 2,5 Stunden gelaufen und wir traeumten von einem klimatisierten Jeep, der an der naechsten Ecke auf uns wartet. Endlich am Dorf angekommen stellte sich heraus, dass Alfonso gar kein Auto dabei hatte, aber er konnte ein Kollektivo organisieren, in dem wir 4 dann mit 8! weiteren Einheimischen in die Stadt gebracht wurden. Leider muessen wir diese schoene Gegend nach 6 Tagen verlassen, um rechtzeitig nach Lima zu kommen. Hier steht uns ein Einschnitt unserer Tour bevor: Wir werden am Wochenende wegen der Bypass-OP von Kingas Vater fuer 2 Wochen nach Deutschland fliegen. Wir hoffen, dass alles gut geht und ihr in der Zwischenzeit unserem Blog treu bleibt, da erscheint demnaechst unsere Tops und Flops Ausruestungs-Liste.
9. Januar 2010
Falscher Fuffziger
So langsam kommen wir auch vom Kopf her in Peru an und schon vermissen wir die zurueckhaltende ecuadorianische Art. Peru ist deutlich staerker auf Touristen fokussiert, das hat den Vorteil, dass wir z.B. ueberall Touristeninfos mit englischsprachigen Experten und super Infomaterial finden, fuehrt aber auch dazu, dass man als Touri permanent uebers Ohr gehauen wird.
Wir versuchen schon seit Tagen eine falsche 5-Sol Muenze wieder loszuwerden, im Restaurant, Farmacia, Busfahrer, Kiosk, Supermarkt – keine Chance. Alle wissen Bescheid, dreh dem Touri das Falschgeld an und nimms auf keinen Fall wieder zurueck. Unsere Dineros werden jedesmal auf Herz und Nieren geprueft, da kann Gringo wirklich was lernen, reinbeissen, abtasten, Zerreissprobe, anspucken, Fingerklebetest, Fluorreszenzstift, stempeln, draufschreiben oder am besten auf das Geschaeft verzichten, den Schein ablehnen und nur Kleingeld akzeptieren – echt crazy. Beliebt ist auch, gibst du 20er Note, kriegst du auf 10er gewechselt oder gibst du echte 20er Note und bekommst du falsche 20er Note mit dem Hinweis Falschgeld wird nicht akzeptiert, geh woanders hin! Beliebt ist auch, gibst du echte 20er Note, kriegst du gar kein Wechselgeld ohne 20 mal nachzufragen.
Wir amuesieren uns darueber und lassen uns von der einzigartigen Landschaft und Kultur entschaedigen. Wir sehen nahe der zweitaeltesten Stadt Perus (Trujillo, 1534) am Ozean gelegene Festungen und Pyramiden von Pre-Inkakulturen (1000 v. – 1000 n.C.) gepraegt von ihrer Tiersymbolik und Darstellung von Gegensaetzen. Gewoehnungsbeduerftig ist der peruanische Nackthund, Perro sin pelo, eine 2000 Jahre alte Rasse ohne Fell, die mit hoher Bluttemperatur optimal an die Lebensbedingungen adaptiert ist, parasitenresistent, lieb, intelligent und wie man hoert auch als Waermflasche fuer froestelnde Menschen sehr beliebt.
Wir versuchen schon seit Tagen eine falsche 5-Sol Muenze wieder loszuwerden, im Restaurant, Farmacia, Busfahrer, Kiosk, Supermarkt – keine Chance. Alle wissen Bescheid, dreh dem Touri das Falschgeld an und nimms auf keinen Fall wieder zurueck. Unsere Dineros werden jedesmal auf Herz und Nieren geprueft, da kann Gringo wirklich was lernen, reinbeissen, abtasten, Zerreissprobe, anspucken, Fingerklebetest, Fluorreszenzstift, stempeln, draufschreiben oder am besten auf das Geschaeft verzichten, den Schein ablehnen und nur Kleingeld akzeptieren – echt crazy. Beliebt ist auch, gibst du 20er Note, kriegst du auf 10er gewechselt oder gibst du echte 20er Note und bekommst du falsche 20er Note mit dem Hinweis Falschgeld wird nicht akzeptiert, geh woanders hin! Beliebt ist auch, gibst du echte 20er Note, kriegst du gar kein Wechselgeld ohne 20 mal nachzufragen.
Wir amuesieren uns darueber und lassen uns von der einzigartigen Landschaft und Kultur entschaedigen. Wir sehen nahe der zweitaeltesten Stadt Perus (Trujillo, 1534) am Ozean gelegene Festungen und Pyramiden von Pre-Inkakulturen (1000 v. – 1000 n.C.) gepraegt von ihrer Tiersymbolik und Darstellung von Gegensaetzen. Gewoehnungsbeduerftig ist der peruanische Nackthund, Perro sin pelo, eine 2000 Jahre alte Rasse ohne Fell, die mit hoher Bluttemperatur optimal an die Lebensbedingungen adaptiert ist, parasitenresistent, lieb, intelligent und wie man hoert auch als Waermflasche fuer froestelnde Menschen sehr beliebt.
2. Januar 2010
Jahreswechsel Laenderwechsel
Wandern durch die Sierra, Zelten auf dem Bergkamm, unsere vorletzte Station in Ecuador verbringen wir bei allerbestem Wetter endlich wieder in freier Natur! Dort lernen wir Fernando und Luz Maria aus Quito kennen. Sie helfen uns spontan mit ihrem Handy aus, als wir ein Taxi zurueck aus dem Nationalpark brauchten, unser Prepaid-Guthaben aber verfallen war. Sie laden uns ein mit ihnen am naechsten Tag gemeinsam im Auto ueber die Grenze nach Peru zu fahren mit einer Zwischenuebernachtung in der ecuadorianischen Goldgraeberstadt Zaruma. Super, wir geniessen zu viert in dem abgelegenen Staedtchen die Silvestervorbereitungen mit dem Brauch, eine lebensgrosse Puppe sog. Monigote von einem der Feinde des alten Jahres zu basteln und um Mitternacht zu verbrennen. Einige Monigotes werden vor den Kuehler geschnuert und alle haben hier riesen Spass, vergleichbar mit Fastnacht.
Einmalig war der Besuch einer aktiven Goldmine, wo wir waehrend des normalen Betriebs mehrere Hundert Meter tief bis zur Goldader in den Stollen gekrochen sind - Hat Fernando beim abendlichen Bierchen mit den einheimischen Goldgraebern organisiert. Unsere Mine (personal mining) wird an einzelne Goldgraeber vermietet, die kollektiv in Handarbeit mit Pressluftbohrer ca. 1 Tonne Gestein pro Tag herausholen, aus dem sie mit Quecksilber 10 bis 50 Gramm reines Gold gewinnen. Die Industrie im Tal schafft das Tausendfache und extrahiert mit Natriumcyanid.
Am Silvesterabend landen wir dann im angesagten Surferdorf Mancora an der peruanischen Nordkueste, wo wir uns von Fernando und Luz Maria verabschieden. Leider macht gerade ganz Peru hier Urlaub, keine Chance auf eine Unterkunft und unser Zelt haelt nicht im feinen Sand. Das wird dann fuer 70.- Dollar im Hotel unsere teuerste Nacht bisher. Ziemlich runtergezogen und geschwaecht von dem Sinusitis-Virus, der jetzt bei Jo angekommen ist, verschlafen wir die Silvesterfeier, naja wir haben ja um 0 Uhr deutscher Zeit noch mit unseren Lieben zu Hause telefoniert. Am Ersten ergattern wir mit viel Glueck noch 2 Tickets zur Weiterfahrt am Samstag und eine etwas guenstigere Unterkunft.
Einmalig war der Besuch einer aktiven Goldmine, wo wir waehrend des normalen Betriebs mehrere Hundert Meter tief bis zur Goldader in den Stollen gekrochen sind - Hat Fernando beim abendlichen Bierchen mit den einheimischen Goldgraebern organisiert. Unsere Mine (personal mining) wird an einzelne Goldgraeber vermietet, die kollektiv in Handarbeit mit Pressluftbohrer ca. 1 Tonne Gestein pro Tag herausholen, aus dem sie mit Quecksilber 10 bis 50 Gramm reines Gold gewinnen. Die Industrie im Tal schafft das Tausendfache und extrahiert mit Natriumcyanid.
Am Silvesterabend landen wir dann im angesagten Surferdorf Mancora an der peruanischen Nordkueste, wo wir uns von Fernando und Luz Maria verabschieden. Leider macht gerade ganz Peru hier Urlaub, keine Chance auf eine Unterkunft und unser Zelt haelt nicht im feinen Sand. Das wird dann fuer 70.- Dollar im Hotel unsere teuerste Nacht bisher. Ziemlich runtergezogen und geschwaecht von dem Sinusitis-Virus, der jetzt bei Jo angekommen ist, verschlafen wir die Silvesterfeier, naja wir haben ja um 0 Uhr deutscher Zeit noch mit unseren Lieben zu Hause telefoniert. Am Ersten ergattern wir mit viel Glueck noch 2 Tickets zur Weiterfahrt am Samstag und eine etwas guenstigere Unterkunft.
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