In Patagonien entwickelt sich unsere Reise immer mehr zur Campingtour. Nach 2 Naechten im Hostel in El Chalten sind wir mit unserem Zelt in den Nationalpark gefluechtet, ein 6000 Quadratkilometer grosses Gebiet mit 250 Gletschern. Das sind schon merkwuerdige Dinger, diese Gletscher und wenn man ueber sie spricht, wird es noch viel merkwuerdiger, oder warum heisst es die Gletscherzunge, die Gletschermilch und der Gletscher kalbt - ist der Gletscher vielleicht eine Kuh? Wir trinken morgens, mittags, abends kolloidales Gletscherwasser, frisch gemolken und versuchen die strengen Umweltregeln im Park einzuhalten d.h. Pipi mind. 100 Meter von jeglichem Wasser entfernt, gleiches gilt fuers Waschen und Geschirrspuelen - ich musste mal dringend meine Stinkefuesse im Bach waschen, da hatte ich tagelang schlechtes Gewissen.
Alle sind zum Thema Umweltschutz sehr enthusiastisch, gut so. Als Sahnehaeubchen gibt es eine beeindruckende Flora und Fauna zu sehen, zu hoeren, zu riechen und zu schmecken. Ueberall wachsen heidelbeeraehnliche Stauden, wie die Kraehenbeerenheide (Empetrum rubrum) mit ihren roten Fruechten, die die Gauchos liebevoll Murtilla de Magellanes nennen, wie hier eben alles den Beinamen Magellans traegt. An jeder Ecke steht ein Berberitzenstrauch namens Calafate (Berberis buxifolia) mit leckeren Blaubeeren - das ist eine Art Nationalpflanze und findet sich im Eis bis zum Schnaps ueberall auf der Speisekarte wieder. Unter den niedrigen Baeumen streifen wir jede Menge Bartflechten und Misteln; verwunschen, wie im Maerchenland ist das und macht riesen Spass, wenn an einem Baum ploetzlich ein Specht auftaucht - wir haben nachgeschlagen - Carpintero Patagonico, ein Magellanspecht.
24. Februar 2010
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1 Kommentar:
hallo ihr beiden.... wieder mal sehr schöne kleine reiseberichte mit beeindruckenden fotos. schade das es dort bald verboten ist als tourist durch die wunderschöne landschaft zu latschen, da ja der conquistadore don jô, als schwarzfussindianer, die enthusiastischen versuche der ureinwohner die natur zu retten, mit füssen tritt.. aber hauptsache deine käselatschen sind wieder mehr gouda statt harzer. du naturterrorist!
es gibt aber auch gute nachrichten: der frühling streckt seine sauberen füsse nach deutschland aus. die ersten tage im 2-stelligen celsius bereich...endlichhhhh,
gruss, marcel
;-)
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