4. März 2010

Angriff am Zeltplatz

Wir haben erst jetzt vom Ausmass der Erdbeben in Suedamerika erfahren, da wir wieder eine Woche in einem Nationalpark, diesmal in Chile, abgetaucht waren. In Torres del Paine, ueber 1000 KM suedlich vom Epizentrum haben wir nichts mitbekommen. Noch immer ueberschlagen sich hier im TV die Geruechte und Tickermeldungen mit Bildern von den angerichteten Schaeden, Pluenderungen, Interviews mit der Praesidentin, Einsatzkraeften usw. Wie schlimm das Chaos in den betroffenen Regionen ist, koennen wir nicht beurteilen, die Presse ist scheinbar stinksauer ueber verspaetete und falsche Massnahmen der Regierung. Gleichzeitig haben wir den Eindruck, dass die Haeuser und Infrastruktur in Santiago etc. relativ gut standgehalten haben. Wir sind in diesen Zeiten ganz froh mit unserem Zelt und suchen auch immer ein schattiges Plaetzchen, das nicht nach Schlammlawine oder Erdrutsch aussieht. Trotzdem haben wir bei der juengsten Tour einen Fehler gemacht, der sofort quittiert wurde: Aus einem Gefuehl heraus haben wir alle Vorraete und das Geschirr ueber Nacht mit ins Zelt genommen. Die Maus hats gecheckt und sich, wahrscheinlich mit Kaeseecken und Thunfisch vor Augen, durch unsere kostbare Zelthuelle genagt - kein Beinbruch fuer uns, denn Kinga weiss ja mit der Naehmaschine umzugehen. Ab sofort kommt der Kram nachts wieder an die Waescheleine.
Zum Thema Natur gehen uns langsam die Vokabeln aus. Obwohl auch dieser Nationalpark ein gefragtes Touristenziel darstellt, koennen wir uns mit dem Zelt Tag fuer Tag in einsamere Gegenden vorarbeiten und finden schliesslich noch unsere ganz private Kuh.

Tief im Inneren des Parks begegnen wir nur noch selten einem Amerikaner, die ansonsten die Refugios eingenommen haben, wo sie gewohnt lautstark auffallen u.a. damit, dass sie trotz der langen Tagesetappen morgens noch eine Fitnessunit mit leichtem Joggen am Berg dranhaengen. Dabei wird auf nichts gewohntes verzichtet z.B. wird die Nahrung komplett gefriergetrocknet aus den USA mitgebracht. Da lobe ich mir doch Kingas Puliszka (Polenta) von chilenischem Maismehl.

Schon seit einigen Tagen begegnete uns zudem immer wieder ein amerikanisches Paerchen, das mit ihren D&G Umhaengetaschen aufgefallen ist, bis wir ihr Secret gelueftet haben. Neben der Campingausruestung haben sie heimlich ihre zwei reinrassigen Minikoeter im Taeschchen - wir haben natuerlich paparazzimaessige Beweisfotos und fragen uns, wie sie die Suessen ueber die Grenze geschmuggelt haben?

3 Kommentare:

mainzer eisbären hat gesagt…

hallo ihr lieben, schön was von euch zu hören! wir freuen uns, daß es euch gut geht. danke für die schönen fotos und berichte. schönes wochenende und liebe grüße aus dem kalten und sonnigen mainz andrea, julia, aysefa und helga

Unknown hat gesagt…

Hallo Kinga und Jo!
Schön zu hören, dass Ihr vom Erdbeben nichts gespürt habt. Die Bilder im TV sind ja wirklich furchtbar.
Vielen Dank für die Mitbringsel, die Marta uns mittlerweile mit der deutschen Post weiter geschickt hat.
Uns geht es allen gut, Nummer 2 wächst (nein, sie hat immer noch keinen Namen)und natürlich gibt sich auch Dalma alle Mühe, dass Ihr sie nicht wieder erkennt, wenn Ihr zurück kommt.
Hoffentlich fällt Euch der Abschied von Südamerika nicht allzu schwer. Aber sicher wird es in Asien genauso schön und aufregend.
Liebe Grüße,
Birgit, Zsolt & Dalma

Johann Wolfgang von Goethe hat gesagt…

Um zu begreifen, dass der Himmel überall blau ist, braucht man nicht um die Welt zu reisen.