Die erste Etappe in Aussie ist easy going. Wir fahren ohne Probleme in 17 Tagen gut 4000 KM von Sydney bis Cairns und wissen jetzt auch, wo die ganzen deutschen Urlauber, die wir auf unserer bisherigen Tour vermisst haben, geblieben sind. Alle zieht es in den tropischen Norden, wo bei feuchten 30 Grad das kuehle Great Barrier Reef lockt. Hier teilen wir uns mit 60 Gleichgesinnten einen Katamaran, um einen Tag an der Riffkante Schnorcheln zu gehen. Die Fische sind zwar viel groesser als auf Bunaken und die wahnsinnige Groesse und Korallenvielfalt des Riffs beeindrucken uns sehr aber wir sehen deutlich weniger Fische, als in unserem indonesischen "Aquarium" und Great Barrier ist mindestens 10 mal teurer.
An Land haben wir fuer uns das persoenliche Ende der Welt erreicht, als die Schotterpiste im aeusseren Norden an einem Bach endet, der nur von Gelaendewagen ueberquert werden kann. Hier wandern wir zu einem kristallklaren Naturpool, mitten im tropischen Regenwald genauso, wie es uns Tage zuvor ein australischer Dauercamper 1000 KM suedlicher empfohlen hatte - fuer ihn der schoenste Platz in Aussie, da ist was dran.
Wir haben es nicht bereut, dass wir ihm vertraut haben, obwohl er etwas crazy drauf war und in seinem Fischerdorf wohl schon seit Jahren an seinem (schrottigen) Segelkatamaran herumgebastelt hat; schliesslich waren alle dort "sehr individuell":
so hat der Hafen 3 "Haus"-Delphine, die bei Tagesanbruch vom Meer zu einem kleinen Fruehstueck mit einem Dutzend Zuschauern reinkommen - Gaensehautfeeling.
Wir waren jedenfalls safe schwimmen in unserem tropischen Pool am Ende der Welt, keine Krokos in Sicht. Stattdessen lag da ploetzlich im Uferdickicht ein Kasuar, der typische Laufvogel der Region, auch noch mit 2 Kueken.
Ausserdem haben wir auf dem Weg hierher ein Tierchen gesichtet, davon wusste ich nicht mal, dass es noch existiert: Platypus. Unser suesses Exemplar war ca. 30cm und Tauchweltmeister. Bislang kannten wir die Tiere nur vom Label unserer Wasserflasche, die sinnigerweise Platypus heisst...
Wir haben wieder eifrig skurrile Schilder gesammelt, von denen wir heute ein paar als kleine Zugabe veroeffentlichen.
27. September 2010
15. September 2010
Down Under
Auf dem letzten Kontinent unserer Tour hatten wir einen ganz besonderen Start: Mutter und Schwester erwarten uns in Sydney zum kleinen Familientrefffen. Sie wollten es sich nicht nehmen lassen uns in ihrem Sommerurlaub zu besuchen, so hatten wir 5 Tage viel Spass zusammen mit obligatorischer Hafenrundfahrt, Opernbesuch und Shopping.
Australien ist fuer uns nach 6 Monaten Asien ein echter Kulturschock. Alles ist so sauber, alles so geregelt d.h. auf der Strasse steht sogar wohin man beim Ueberqueren schauen muss, auch wimmelt es nur so von Warnhinweisen. Aussie ist der erste Kontinent, wo wir bei der Autovermietung unsere Fuehrerscheine (und auch noch eine deutsche Uebersetzung) vorlegen mussten - in Suedamerika und Asien reichte die Kreditkarte. Beeindruckend war fuer uns der freundliche Service der Grenzpolizei am Flughafen, die uns zielstrebig nach unseren Trekkingschuhen im Gepaeck gefragt hat. Wunschgemaess haben wir die dem Beamten uebergeben, der sie uns dann picobello dampfgestrahlt zurueckgab... So sind wir jetzt mit sauberem Schuhwerk, Zelt und Leihwagen an der Ostkueste von Campingplatz zu Campingplatz unterwegs nach Norden, wo es waermer ist. Die endlosen Landstrassen geradeaus geben Gelegenheit die letzten Monate zu verarbeiten und sich auf Deutschland vorzubereiten. Was wir mitnehmen sind vor allem Bilder einzigartiger Landschaften und Natur in unseren Koepfen, dann der Kontakt zu einer Handvoll Gleichgesinnter, die wir unterwegs getroffen haben und die wir hoffentlich wiedersehen werden z.B. die Berti in Lyon; die Waliser Helen und James wollen uns auf ihrer Fahrradtour durch Deutschland besuchen kommen, Agnes und Family erwarten uns in Malaysia und unser amerikanischer Freund Josh in Bangkok; Vegard aus Oslo treffen wir in irgendeiner buddhistischen Einrichtung oder zumindest im Cyberspace, versprochen.
Wir haben uns vorgenommen in Zukunft von diesen Menschen als Erinnerung Portraetfotos zu sammeln.
Soziale Projekte und Hilfsorganisationen wie www.back-to-life.com in Varanasi oder ein Apothekenvorhaben von Aerzte fuer die Dritte Welt in Kalkutta und Tilo Nadler mit seinem Affenzentrum haben uns interessiert und wir hatten jeweils Kontakt zu den deutschen Repraesentanten, aber unsere Aufenthalte vor Ort waren einfach zu kurz, um etwas ausrichten zu koennen und so sind wir um die Erkenntnis reicher, dass ein Engagement in diesem Bereich, das ueber eine komfortable Kontoueberweisung hinausgeht Zeit und v.a. Vorlauf braucht, damit wirklich etwas rauskommen kann.
Australien ist fuer uns nach 6 Monaten Asien ein echter Kulturschock. Alles ist so sauber, alles so geregelt d.h. auf der Strasse steht sogar wohin man beim Ueberqueren schauen muss, auch wimmelt es nur so von Warnhinweisen. Aussie ist der erste Kontinent, wo wir bei der Autovermietung unsere Fuehrerscheine (und auch noch eine deutsche Uebersetzung) vorlegen mussten - in Suedamerika und Asien reichte die Kreditkarte. Beeindruckend war fuer uns der freundliche Service der Grenzpolizei am Flughafen, die uns zielstrebig nach unseren Trekkingschuhen im Gepaeck gefragt hat. Wunschgemaess haben wir die dem Beamten uebergeben, der sie uns dann picobello dampfgestrahlt zurueckgab... So sind wir jetzt mit sauberem Schuhwerk, Zelt und Leihwagen an der Ostkueste von Campingplatz zu Campingplatz unterwegs nach Norden, wo es waermer ist. Die endlosen Landstrassen geradeaus geben Gelegenheit die letzten Monate zu verarbeiten und sich auf Deutschland vorzubereiten. Was wir mitnehmen sind vor allem Bilder einzigartiger Landschaften und Natur in unseren Koepfen, dann der Kontakt zu einer Handvoll Gleichgesinnter, die wir unterwegs getroffen haben und die wir hoffentlich wiedersehen werden z.B. die Berti in Lyon; die Waliser Helen und James wollen uns auf ihrer Fahrradtour durch Deutschland besuchen kommen, Agnes und Family erwarten uns in Malaysia und unser amerikanischer Freund Josh in Bangkok; Vegard aus Oslo treffen wir in irgendeiner buddhistischen Einrichtung oder zumindest im Cyberspace, versprochen.
Wir haben uns vorgenommen in Zukunft von diesen Menschen als Erinnerung Portraetfotos zu sammeln.
Soziale Projekte und Hilfsorganisationen wie www.back-to-life.com in Varanasi oder ein Apothekenvorhaben von Aerzte fuer die Dritte Welt in Kalkutta und Tilo Nadler mit seinem Affenzentrum haben uns interessiert und wir hatten jeweils Kontakt zu den deutschen Repraesentanten, aber unsere Aufenthalte vor Ort waren einfach zu kurz, um etwas ausrichten zu koennen und so sind wir um die Erkenntnis reicher, dass ein Engagement in diesem Bereich, das ueber eine komfortable Kontoueberweisung hinausgeht Zeit und v.a. Vorlauf braucht, damit wirklich etwas rauskommen kann.
1. September 2010
Hello Mister
Indonesien war der passende Ort, um Asien auf Wiedersehen zu sagen. Wir haben hier fuer uns das Land mit den vielseitigsten Moeglichkeiten und den freundlichsten Menschen gefunden. Nachdem wir beim Trekken und Tauchen nochmal unsere Grenzen gesucht haben, wollten wir zum Abschluss noch ein bisschen Kultur im Landesinneren Sulawesis geniessen. Dort, in den Doerfern von Tana Toraja gibt es einen ausgepraegten Totenkult, der besonders im August mit zahlreichen Zeremonien gefeiert wird.
Vermittelt von einer lieben Fuehrerin, Manda, sind wir ueber mehrere Tage Gaeste einer Beerdigung mit Hunderten von Teilnehmern. Der einleitende Bueffelkampf war zum Glueck weniger blutig, als erwartet - es floss kein Blut, verloren hatte das Tier das als erstes wegrannte. Schlimmer sah es dann schon am Festtag aus, als zum Gaesteempfang die ersten Bueffel und Schweine geschlachtet wurden. Wie die armen Tiere an Bambusstangen gefesselt, schreiend hieherkamen und dann abgestochen wurden war nicht gerade das, was wir unter Tierschutz verstehen, aber das Ansehen der Familie bzw. des Toten wird an der Zahl der (geschlachteten) Bueffel gemessen. Immer noch besser, als in Papua, wo uns Frauen mit verstuemmelten Haenden begegnet sind, weil sie sich aus Trauer ueber den Tot eines Angehoerigen ein Fingerglied abhaken.
Trotz gesetzgeberischer Verbote und dem Engagement von Missionaren ist es noch nicht gelungen diese tradierten Verhaltendweisen abzustellen. In den Staedten wird hingegen Islam und Christentum friedlich nebeneinander praktiziert. Wir haben einige Wochen Ramadhan miterlebt und sind ueberrascht, wie hier der Kommerz dominiert. Erstens ist waehrend Ramadhan Hauptreisezeit d.h. Inlandsfluege doppelter Preis. Die grossen Kaufhaeuser bieten mit erweiterten Oeffnungszeiten naechtliche Einkaufserlebnisse an, die Produktwerbung ist voll von Ramadhan Autos, Ramadhan Handypaketen usw. und es wird richtig abgeraeumt. Auch wenn man die vollen Bestellungen an den Nachbartischen nach Sonnenuntergang betrachtet, dann frage ich mich, ob das urspruenglich so gedacht war. Jedenfalls nicht unberuhigend, im Gegenteil, wenn es irgendwo einen modernen Islam gibt, dann wohl in Indonesien. Nochmal, wir haben in diesem Land mit und ohne Kopftuch definitiv die freundlichsten Menschen der ganzen Tour getroffen. Das macht Reisen hier extrem einfach und bringt Spass, da wir nie Agressionen oder Bauchdruecken gespuert haben. Das naechste Mal lernen wir aber vorher ein paar Worte Bahasa Indonesia, das ist sicherlich sehr hilfreich.
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